oder sollte es besser heißen für mehr Hundlichkeit? Hach, das muss jetzt mal raus aus mir. Aber…
Erstmal, hallo liebe Menschen, heute möchte ich mal ein Plädoyer abgeben.
Eigentlich ist ein Plädoyer ja ein Schlussvortrag oder Schlusswort eines Staatsanwaltes, aber von mir werdet ihr auch hiernach noch öfter lesen, vielleicht auch zu diesem Thema. 😉
Ich beginne mit Fragen: Warum sind Menschen zu uns Hunden so brutal? Warum gibt es Menschen, die uns lieben und Menschen die uns hassen? Und das auf extremste Weise?
Nun die letzte Frage bekomme ich sicherlich von niemandem beantwortet, ich denke, das macht auch Menschlichkeit aus, oder? Also im Sinne von, dass das total normal ist, das Menschen unterschiedliche Ansichten haben.
Aber was ich nicht verstehe ist, warum Menschen nicht erkennen können, welche Gemeinsamkeiten wir haben, wir sind doch beide Säugetiere, das sollte uns doch zu Verbündeten machen? Und nicht nur das, wir sind die perfekte Symbiose unter den Säugetieren, ja, das ist doch was, das ist doch ausbaufähig, denke ich.
Ihr wisst ja, dass ich leidenschaftlich im Internet surfe. Aber da lese ich von sogenannten Tierliebhabern, dass sie
- ihre Hunde bei Bullenhitze im Auto lassen, mit geschlossenen Fenstern
- mit ihren hunden Fahrradfahren in größter Sommerhitze, wo schon fast der Asphalt schmilzt
- bei der Hitze und auch ansonsten zigmal in der Woche Agility und Fährten lesen und sonst noch was für Aktivitäten machen
- ihre Hunde auf Balkonen aussetzen, mit angeblich genug Wasser und Futter und dann in Urlaub fahren
- der Hund zwar auf Reisen mit darf, aber dann auch auf Vergnügungsschiffe und Fähren, voller Menschen und irre heißen Stahlböden
- neue Tiereltern sich nicht mal im Internet oder sonst wo über die Auffzucht von Welpen informieren und die armen Würmer gleich zu Anfang ewig lang Gassi führen
- seit Jahren und Jahrzehnten Hunde besitzen und nicht mal wissen, was eine Beschwichtigungsgeste ihres Hundes ist
- wie Schaufensterpuppen in Geschäften oder auf Märkten ausstellen und von hieraus verkaufen, und wiederum andere sie kaufen
- sogenannte „Straßenhunde“ von sogenannten „Tierschützern“ wohlgemerkt ohne Grund, nach Deutschland verschleppt und aus ihrer gewohnten Umgebung und ihrem Rudel herausgerissen werden und weil sie sich nur schwerlich integrieren lassen, ständig weitergereicht werden, die Konsequenzen liegen auf der Hand
- usw.
und jetzt noch die anderen krassen Nachrichten:
- in Abfalltonnen Welpen entsorgen
- schlagen, treten, misshandeln und mehr
- Giftköder auf Hundefreilaufzonen oder gar vor deren Wohnhäusern auslegen
- Hunde (und auch andere Säugetiere) als Gebärmaschinen missbrauchen
- in viel zu kleinen Boxen dauerhaft einsperren
- nie von einer Kette lassen
- Hundefleisch als Delikatesse gilt und sie sinnlos geschlachtet werden, obwohl genug andere Nahrung vorhanden ist, sorry, auch anderes Fleisch
- und einiges unglaubliches mehr …
Ja habt Ihr denn vergessen, dass Ihr heutigen Menschen gar nicht existieren würdet, wenn es uns Hunde in den letzten tausenden von Jahren nicht gegeben hätte? Nein, das ist keine These, das ist bewiesen. Google selber nach.
Jaaaa, so ist das!
Wir haben Euren Hausmüll entsorgt, Eure Betten gewärmt, Euch uneingeschränkt unsere Liebe geschenkt, Euch lesen und verstehen gelernt, Euch beschützt, mit Euch und für Euch gejagt, Eure Häuser von Ratten und anderem befreit, Euch gewarnt, wenn Gefahr drohte, sogar, wenn klar war, das wir es nicht überleben. Die Liste ist sehr viel länger. Vielleicht fällt Dir ja auch noch ein oder mehrere Punkte ein?
Ach Gott, jetzt klinge ich wie der Pfarrer in der Kirche, der seine braven Schäfchen in der Predigt massiv beschimpft, dass alle Menschen, die nicht in die Kirche gehen, in die Hölle kämen.
Und er merkt gar nicht, dass er zu den falschen spricht. Bei den braven Kirchgängern kommt nur das Geschimpfe an. Da hätte ich auch keine Lust nochmal dahin zu gehen.
So, oder so ähnlich, hat mir es mal meine Mama Meggy erzählt, wie es in ihrer Kindheit war, als sie noch brav mit ihrer Familie jeden Sonntag in die Kirche ging.
Ich dachte früher immer, wenn Menschen Hunde besitzen, dann lieben sie sie auch ganz doll und kümmern sich und beschützen sie. Aber ich muss feststellen, dass das so nicht stimmt. Und das macht mich traurig. Sehr traurig.
Natürlich verstehe ich, dass es Menschen gibt, die Angst vor Hunden haben, wir Hunde haben ja auch oft Angst vor Menschen, klar, das hat immer eine Ursache. Aber wer von uns ist denn der Schwächere? Und warum sollen wir uns nicht auch wehren dürfen?
Oder warum unterscheiden Menschen sprachlich nicht z.B. zwischen Zwicken, also eine Art, uns sehr wichtige Mitteilung an den Mensch zu bringen, und Beißen, also fester die Zähne zur Abwehr einzusetzen, und letztlich Reißen, also einem anderen Schaden zufügen zu wollen. Dann gibt es ja auch noch das spielerische angedeutete Beißen, eher ein Kauen auf einem Körperteil des tierischen oder menschlichen Spielgefährten.
Wäre es nicht schön, wenn ihr uns besser kennen und verstehen würdet, wenn ihr ein bisschen besser unsere Sprache lernt und unsere Zeichen erkennt? Ein bisschen einen gemeinsamen Knigge erarbeiten? Mich interessiert Deine Meinung.
Sorry, Leute, ist ein bisschen lang geworden, ich weiß aber, dass es dazu noch ganz viel zu bellen gibt, trotzdem hoffe ich, das Ihr mir gewogen bleibt, Euer ergebenster Caniist, Dukiii
P.S. Was ist ein Caniist? Das Wort habe ich erfunden, es ist ein hundlicher Hund, so wie ein menschlicher Mensch. Klar, gell?